Bundesstraße 535: Radtour mit Dr. Andre Baumann MdL und Verkehrsstaatsekretärin Elke Zimmer führte zu Ausgleichsmaßnahmen für Natur

„Die Ausgleichsmaßnahmen für die Natur müssen bei der B 535 genauso funktionieren, wie die Ampelanlagen, Kreuzungsbereiche oder die Beleuchtung im Tunnel zwischen Plankstadt und Schwetzingen“, sagte Dr. Andre Baumann. Der Landtagsabgeordnete der Grünen hatte Verkehrsstaatssekretärin Elke Zimmer zu einer Arbeitsradtour zu den großflächigen Ausgleichsmaßnahmen der Umgehungsstraße einladen. An der Arbeitsradtour nahmen auch die zuständigen Vertreterinnen und Vertreter der Behörden – des Verkehrsministeriums, des Landratsamtes und des Landschaftserhaltungsverbands Rhein-Neckar teil. Weitere Expertise brachten Sigrid Schüller und Felix Felbel (beide GLP), Dr. Uta Erichsen, sowie Dr. Frank Nürnberg von der NABU-Gruppe Schwetzingen ein.

 

„Im Land gibt es mehr als 20.000 Hektar Straßenbegleitgrün und Ausgleichsmaßnahmen von Straßen. Das ist richtig viel Fläche“, sagte Zimmer. In den vergangenen Jahren wurde die Pflege dieser Flächen deutlich verbessert – auch an der B 535. Baumann hatte sich als Vorsitzender der NABU-Gruppe Schwetzingen während der Planungs- und Genehmigungsphase der B 535 vor rund 30 Jahren für einen besseren Naturschutz eingesetzt. Bis heute hakt er regelmäßig nach.

 

Bei der Exkursion wurde die Ausgleichsmaßnahme auf der Sand-Binnendüne Schäferbuckel westlich der B 535 gegenüber des Stadtteils Hirschacker besucht. Entgegen des ursprünglichen Planfeststellungsbeschlusses habe die Straßenbauverwaltung die Düne eingezäunt, damit eine Beweidung mit Schafen und Eseln möglich wird und die vierbeinigen Landschaftspfleger nicht auf die autobahnähnliche Umgehungsstraße ausbüchsen können, lobte Baumann, der bereits damals einen besseren Naturschutz einforderte. Der Schäferbuckel könne damit seinem Namen, der von einer früheren Weidenutzung herrührt, wieder gerecht werden. Vor Ort wurde besprochen, wie die Pflege optimiert wird, damit seltene Arten wie das Kegelfrüchtige Leimkraut oder Sandschrecken dort gefördert werden. 

 

Aber nicht nur die Pflege der solitären Flächen wie Schäferbuckel und einer neu geschaffenen Düne an der B 36 lobte Baumann. Auf der Brücke unweit der Tompkins Barracks konnte die Gruppe einen Blick über die Böschungen entlang der B 535 werfen. Böschungen sind wertvolle Flächen, die insbesondere für die Vernetzung der verschiedenen Biotope notwendig sind.

 

Zum Abschluss besuchte die Gruppe die Ausgleichsmaßnahme auf dem Tunneldeckel der B 535 zwischen Plankstadt und der Schwetzinger Oststadt. Die ehemalige Plankstadter Gemeinderätin Sigrid Schüller berichtete, dass in den vergangenen Jahren viele Bäume auf dem Tunneldeckel in den heißen und trockenen Sommern eingegangen seien. „Die parkartige Ausgleichsmaßnahme war als Ersatz für das ehemalige Biotop ‚Zeitzeloch‘ gedacht und bis heute ist es ein wichtiges Naherholungsgebiet. Nicht nur Vögeln, sondern auch uns Menschen fehlen die Bäume, die laut Planfeststellungsbeschluss hier wachsen müssen“, sagte Schüller. Matthias Knörzer von der Straßenmeisterei im Landratsamt erklärte, dass auf dem Tunneldeckel zu wenig Erdmaterial aufgebracht worden sei und rund 20 bis 30 Bäume nicht wie geplant in die Tiefe wurzeln könnten. „Hier kommen wir leider nicht weiter: Alles, was wir pflanzen, geht wieder ein.“ Es wurde jedoch zugesagt, dass an anderer Stelle Bäume gepflanzt werden.

 

Beim Vor-Ort-Termin wurde klar, dass Umwelt- und Naturschutz in den Behörden schon lange keine Nischenthemen mehr sind. Auch bei den Straßenmeistereien gibt es mittlerweile eine hohe fachliche Expertise. Staatsekretärin Elke Zimmer dankte der Straßenbauverwaltung für die Pflege des Straßenbegleitgrüns und der Ausgleichsmaßnahmen, die einen wesentlichen und wichtigen Beitrag zum Naturschutz leisten.

Patrick Alberti

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