B 535 in der Priorität abgestuft / Fussgänger und Fahrradfahrer nicht vernachlässigen
Auf der montäglichen Sitzung der Grünen Liste Plankstadt (GLP) im Gasthaus “Engel” berichtete Gemeinderat Ulf-Udo Hohl von erfreulichen Entwicklungen, die den Bau der B 535 verhindern.
Er wies darauf hin, dass der jahrelange Widerstand der GLP gegen die B535 nun Erfolg zeige. Denn inzwischen werde immer deutlicher, dass für den Bau dieses Wahnsinnsprojekt kein Geld mehr vorhanden sei. Allein in Baden-Württemberg begonnene Strassenbauten binden die finanziellen Mittel für die nächsten 5 Jahre.
Darüberhinaus sei die B 535 im “Investitionsprogramm 1999-2002” des Verkehrsministeriums, das die Strassenprojekte für die laufende Legislaturperiode festlege, nicht enthalten. Die B 535 sei nicht in die “Liste der hochprioritären Projekte” des Bundes aufgenommen worden. Stattdessen wurde sie vom Ministerium in die “Liste der prioritären Projekte” abgestuft und werde damit einer weiteren Überprüfung unterzogen.
Die GLP werde alle Möglichkeiten nutzen, sich in dieses Prüfungsverfahren einzuschalten und alles daransetzen, dass die B 535 ersatzlos aus dem Bundesverkehrswegeplan herausgenommen wird.
Der von der GLP eingeladene NABU-Vorsitzende Andre Baumann bezeichnete es als Erfolg des NABU, dass ökologische Verbesserungen entlang der Ostumfahrung realisiert werden konnten. “Die vom NABU vor Baubeginn erzwungenen Feldhecken, Obstbaumalleen, eine Trockenmauer und der Krötentunnel können natürlich aber nicht über die negativen Folgen der Ostumfahrung hinwegtäuschen” so Baumann weiter.
Stefan Klein merkte an, daß die autofixierte Ostumfahrung ein eklatantes Beispiel für die völlige Mißachtung anderer Verkehrsteilnehmer sei. Wie allgemein bekannt, wurden in der Planung kaum Querungsmöglichkeiten für Fahrradfahrer und Fußgänger vorgesehen. Jetzt müsse mit erheblichem finanziellem Aufwand nachgebessert werden. Hans-Peter Geiser stellte fest, daß trotz anderweitigiger Verlautbarungen und statistischer Interpretationen der Verwaltung eine Entlastungswirkung für die Ladenburger und Eisenbahner Strasse nicht spürbar sei. Nach Aussagen von Anwohnern haben sich die anfänglichen Verbesserungen durch ein wieder zunehmendes Verkehrsaufkommen in Luft aufgelöst.
Helga Weick legte besonderen Wert auf die Feststellung, daß auch innerhalb von Plankstadt die Straßen nicht nur dem stehenden und fließenden Autoverkehr überlassen werden. Stattdessen müsse die Durchfahrt für Autos möglichst unattraktiv und zeitaufwendig gestaltet werden, beispielsweise seien die Ampelschaltungen für Fußgänger konsequent zu verlängern und weitere sichere Fußgängerüberwege zu schaffen.
Konkret wurde von einer Bürgerin speziell für sporttreibende Kinder ein Zebrastreifen oder noch besser eine Druckampel bei den Sportplätzen in der Jahnstrasse gefordert.
Sigrid Schüller sprach das Fehlen von Spielstrassen besonders im älteren Teil von Plankstadt an, die auch ansprechende Räume für nachbarschaftliche Begegnungen schaffen. Straßenabschnitte, wie die Ludwig- und Hildastraße oder die Goethestraße zwischen der Lessing- und Schillerstraße, und Sackgassen, wie die Leonhard- oder die J.-S.-Bach Strasse, könnten ohne großen Aufwand in Spielstraßen umgewandelt werden. Gemeinderat Winfried Wolf schlug vor, in Absprache mit den Anwohnern dieses Thema weiter zu verfolgen und zu konkretisieren.
Zum Schluß der Diskussion wurde die Hoffnung der GLP auf die baldige Wiedergeburt der Straßenbahnlinie zwischen Eppelheim nach Schwetzingen über Plankstadt angesprochen. Dies würde zur wesentlichen Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in der Region beitragen.