von Manfred Kern, Landtagsabgeordneter von B90/Die Grünen

“Lieber Herr Bürgermeister Nils Drescher, sehr geehrter Herr Helmling, verehrte Ehrengäste, liebe Gäste aus nah und fern, ich freue mich sehr, heute namens der Abgeordneten des Landtags von Baden-Württemberg – und an dieser Stelle begrüße ich besonders meine lieben Kollegen Karl Klein und Daniel Born – das Wort ergreifen zu dürfen.

Mit einem klaren Ergebnis von fast 62 Prozent der Wählerstimmen – aus dem Stand im ersten Wahlgang – haben Sie, lieber Herr Drescher, den Sprung ins Plankstädter Rathaus geschafft. Dazu erst mal herzlichen Glückwunsch von meiner Seite!
Sie tauschen nun also den Stuhl – um nicht zu sagen: den bequemen Stuhl – im Landratsamt gegen den – ich sage jetzt nicht: den vielleicht weniger bequemen – Bürgermeister-Sessel im Rathaus dieser lebhaften Gemeinde. Ich denke, das ist auf jeden Fall mutig. Und ich bin überzeugt: das lohnt sich!
Denn es zeigt, dass Sie, lieber Herr Drescher, Gestaltungswillen haben, Sie wollen etwas bewegen, Sie wollen Verantwortung übernehmen, Sie möchten – und das hat auch Ihr Wahlkampf gezeigt – so nah wie möglich dran sein an den Menschen, unmittelbar vor Ort.
Und wo geht das besser, als in einer Gemeinde – der kleinsten demokratischen Keimzelle? 

Hier in Plankstadt, mitten drin in der Metropolregion Rhein-Neckar, leben knapp über 10 000 Menschen. Sie spielen Fußball oder Handball im Verein, engagieren sich bei kulturellen Projekten, besuchen den Kindergarten und später die Schule, sind in einer der Kirchengemeinden aktiv oder stellen sich der größten gesellschaftlichen Aufgabe unserer Zeit: der Integration von Geflüchteten aus den Krisenregionen dieser Erde. 

Kurz gesagt: In einer Gemeinde wie dieser sind die Menschen, und damit auch ihr Bürgermeister, mit allem konfrontiert, was auf Kommunal-, Kreis-, Landes-oder Bundesebene an Entscheidungen gefällt, an Gesetzen auf den Weg gebracht und vor Ort schließlich umgesetzt werden muss.
Ob im Bereich Verkehr, Bildung, Integration – alle Themen mit all ihren Auswirkungen sind direkt vor Ort am ehesten spürbar. Hier artikuliert sich Volkes Stimme zuerst, hier wird gelobt und geschimpft gleichermaßen und unmittelbar.
Mehr denn je, so bin ich überzeugt, brauchen wir starke Kommunen mit starken Bürgermeistern. In einer Zeit, in der die Gesellschaft auseinanderzudriften droht, brauchen wir Zusammenhalt im Kleinsten – ein gemeinsames kulturelles Verständnis, das Vielfalt und Eigenheiten zulässt. Gleichzeitig müssen wir für unsere gemeinsamen Werte eintreten. Eine aufgeklärte, tolerante Gesellschaft kann sich dort am besten entwickeln, wo die Menschen spüren, dass ihre Sorgen ernst genommen werden und ihnen gleichzeitig Orientierung gegeben wird, wo es Möglichkeiten gibt, sich für diese Gesellschaft zu engagieren, sich einzubringen, im Ehrenamt oder anderswo. Und darin sind wir stark. Unsere Zivilgesellschaft funktioniert noch immer großartig.

Ja, es ist wahr, wir stehen vor großen Herausforderungen. Aber es ist auch wahr, dass wir diese meistern können. Eine engagierte Bürgerschaft mit einem engagierten Steuermann im Rathaus und einem kritischen-konstruktiven Gemeinderat – das wünsche ich dieser schönen Gemeinde Plankstadt für die nächsten Jahre. 
Gutes Gelingen Ihnen, lieber Herr Drescher. Das Signal der Bürgerinnen und Bürger, mit Ihnen an einem Strang ziehen zu wollen, haben Sie mit Ihrer Wahl im Juli erhalten. Das sind gute Startbedingungen! 
Ihnen allen, liebe Plankstädterinnen und Plankstädter, wünsche ich viel Erfolg bei all den Aufgaben, die Sie gemeinsam meistern werden. Und gerne biete ich mich als Ihr Wahlkreisabgeordneter an – und ich denke, da kann ich auch für meine beiden Kollegen sprechen, in Stuttgart oder an anderer Stelle die Stimme für Ihre Belange zu erheben, wenn immer es nötig ist. 
Herzlichen Dank.”

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