Vorstand und Fraktion der GLP nehmen zur Presseerklärung von Bürgermeister Wolfgang Huckele Stellung:
Einen mehrheitlich gefassten Beschluss des Gemeinderats zu kritisieren ist nicht etwa, wie das Rathausoberhaupt Plankstadts glaubt, “undemokratisch”, sondern entspricht selbstverständlicher demokratischer Praxis, die nicht von Verwaltung und Rathausparteien (CDU, Pla-Li und SPD) genehmigt werden muss.
Zunächst rufen wir in Erinnerung, dass nicht die GLP es war, die die “Akte Ehrung Weick” nach der missglückten Benennung der Mehrzweckhalle zur “Werner Weick Halle” wieder reaktiviert hat.
Dem ausserdem zugeschalteten Landrat Schütz kann man schlechterdings nicht verwehren, trotz mangelnder Detailkenntnisse der Plankstädter Kommunalpolitik, als Dienstvorgesetzter seinen ehemaligen Dienstuntergebenen zu verteidigen. Dem Nachweis einer angeblich falschen Anschuldigung sehen wir im übrigen mit Interesse entgegen.
Zum Verständnis für die Öffentlichkeit weisen wir nochmals darauf hin, dass Herr Weick während seiner Amtszeit gegen Geist und Buchstabe des Grundgesetzes in Sachen Gleichbehandlung verstossen hat:
– Weigerung, über Haushaltsanträge der Grünen Liste Plankstadt in korrekter Form abstimmen zu lassen
– Verweigerung von Fraktionsstatus und Fraktionsgeldern
– Weigerung, einen angemessenen Platz für Veröffentlichungen bereitzustellen
– Behinderung von Veröffentlichungen im Gemeindemitteilungsblatt
– Verweigerung der GLP-Teilnahme am Strassenfest
– unfaire Berichterstattung durch im Rathaus erstellte Presseberichte
Dass der Gemeinderat in seiner heutigen Zusammensetzung die damaligen Zustände mehrheitlich nicht kennt oder nicht mehr wahrhaben will, rechtfertigt keine nachgeholte Ehrung für über das übliche Mass eines Bürgermeisterdienstes nicht hinausgehende “Verdienste”. Wer angesichts der Sachlage von “vorbildhafter Korrektheit” spricht, schönt die Wirklichkeit ohne nachvollziehbaren Grund. Warum es Altbürgermeister Weick, nachdem er im Olymp der Ehrenbürger seinen Platz eingenommen hat, zu Lebzeiten noch nach einer Straße mit seinem Namen verlangt, bleibt im Dunkeln. Wir vertreten die Auffassung, dass öffentliche Amtsträger nach ihrem Abschied aus dem öffentlichen Dienst in ihrem Begehren nach zusätzlicher Anerkennung und Neigung zur Denkmalspflege bescheidener sein sollten.
Wie im übrigen der interessierten Öffentlichkeit die Kuriosität der Straßenbenennung eines Baugebiets mit den Weltpolitikern Adenauer und Brandt und den lokalen Amtsträgern Baust und Weick vermittelt werden soll, steht noch dahin. Die Grüne Liste Plankstadt hat sich der Mühe unterzogen, vier verschiedene Alternativvorschläge zu unterbreiten, Europapolitiker, Demokraten des 19. Jahrhunderts, Landschaften und vier lokale Persönlichkeiten, deren Verdienste konsensfähig sind.
Da sich Ex-Bgm. Weick entgegen der damaligen Erwartung in die Tagespolitik hat einbringen lassen, ist die Voraussetzung für die frühere Akzeptanz der Ehrenbürgerwürde entfallen.
Die Gemeinderäte Ulf Udo Hohl und Winfried Wolf ziehen hiermit ihre Unterschrift unter die Ehrenbürgerurkunde zurück und verlangen von Bürgermeister Huckele die Streichung.
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