Plankstadt darf kein Schwetzinger Vorort werden

Nach den vergangenen kühlen und regnerischen Tagen erwischte die Grüne Liste Plankstadt (GLP) einen warmen, wenn auch wolkenbehangenen Festtag, an dem sich gelegentlich auch die Sonne blicken lies.

GR Hohl während seiner gemarkungsüberschreitenden Festrede

Wie bei früheren Festen stieg die Zahl der Gäste am späten Nachmittag an, so daß die Begrüßungsrede von Gemeinderat Ulf-Udo Hohl vor zahlreichen Besuchern stattfand. Gemeinderat Hohl begrüßte die Gäste darunter seinen Kollegen Winfried Wolf, den grünen Stadtrat Manfred Kern aus Schwetzingen sowie eine Abordnung der Behindertensportgruppe Plankstadt.

Getragen vom schönen Wetter verwies Hohl mit launigen Worten auf die guten Beziehungen der GLP zum Himmel, die nicht das Privileg von C-Parteien seien, um dann ein kurzes Resümee der Politik der GLP zu ziehen: “Die GLP, die nun mehr 23 Jahre existiert hat ausgehend von ihren Grundpfeilern “ökologisch und sozial” alle kommunalen Fragen und Herausforderungen mit konkreten Lösungen zu beantworten versucht.”

In kleinen Ansätzen sei dies auch konkret gelungen, wenn auch Niederlagen, wie der Bau der lebensfeindlichen B 535 schwer zu schaffen machen. “Darauf beziehe sich auch das Motto des heutigen Festes: Plankstadt lebenswerter machen“.

Eine Grundvoraussetzung für die weitere Arbeit an einem lebenswerteren Plankstadt sei allerdings, dass Plankstadt nicht zu einem Schwetzinger Vorort herabgestuft werde. Hohl machte in Folge einige Anmerkungen zum aktuellen Schwetzinger Vorstoß einer “Weiterentwicklung der interkommunalen Zusammenarbeit”. Was so sachlich betriebswirtschaftlich daherkomme, sei nichts anderes als die Gemarkungsgrenzen zugunsten Schwetzingens neu zu ordnen. Natürlich sei von dort vorerst keine territoriale Eingemeindung ins Auge gefaßt, wie Schwetzingen auch nicht müde werde zu versichern, aber eine zentrierte Kompetenzverlagerung nach Schwetzingen aus Plankstadt und Oftersheim solle durch das Verfahren schon erreicht werden.

Der Machtanspruch des Kappensteiners zeige sich schon daran, dass der Schwetzinger OB die Federführung beim Erstellen eines Arbeitspapiers beanspruche, welches die “Handlungsfelder” der interkommunalen Zusammenarbeit festlegen solle. Bei diesem Procedere darf Plankstadt und Oftersheim allergnädigst die Feder halten, aber Schwetzingen führt sie. Was Schwetzinger Federführung bedeute, zeige der für alle drei Gemeinden nahezu identische Text, der die Grundlage der Zusammenarbeit abgeben soll, und der im Schwetzinger Stadtrat entgegen aller Absprachen öffentlich diskutiert wurde. Dieser Vorgang mache deutlich, wer bereits im Vorfeld die Feder führe. Die Interessen Plankstadts seinen bereits zu Beginn unter die Räder gekommen. Schwetzingen versuche eine konkurrierende Standortpolitik durch Konzentration von Dienstleistungen in Schwetzingen zu unterbinden und seine eigenen Standortbedingungen durch die Herbeiziehung lagegünstiger Gewerbeflächen in Plankstadt und Oftersheim, Stadtmarketing, Festivalisierung, Weltkulturerbe etc. zu optimieren.

Plankstadt “lebenswerter machen” heiße also in dieser Auseinandersetzung auch eine unverwechselbare Identität von Einwohnerschaft und Gemeinde herzustellen, um eine überschaubare, demokratische Selbstverwaltung zu stärken. Die GLP rufe dazu auf, mit einem eigenständigen Plankstädter Selbstbewußtsein den Schwetzinger Anmaßungen zu begegnen und intern selbst zu bestimmen, welche Art von Kooperation den Plankstädter Interessen diene.

Die Rede wurde mit großem Beifall bedacht und das Thema war Gegenstand zahlreicher Gespräche.

Frank Isherwood sorgte für gute Stimmung bis spät in die Nacht

Frank Isherwood sorgte für gute Stimmung bis spät in die Nacht

Danach heizte Frank Isherwood mit Cover-Versionen bekannter Rock- und Popgrößen aber auch eigenen Kompositionen mit seinem schottischen Sound die Stimmung gewaltig an. Frank wurde mit viel Beifall bedacht, ebenso das Duo Michel & Bea Auer, die mit Funky Blues begeistern konnten.
Daneben war ein gutes Gesprächsklima entstanden, das aufgrund der günstigen Witterung bis in den späten Abend hinein im Freien anhielt. Auffallend auch die zahlreichen Fragen und Anliegen gerade von Plankstädter Neubürgern. Spät in der Nacht klang das Fest aus, das sich als voller Erfolg erwies.

Ho

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