Der Plankstadter Jugendbeirat hat sich mit Vertretern der Grünen Liste Plankstadt und dem Landtagsabgeordneten Dr. Andre Baumann getroffen

Die Zukunft gehört bekanntermaßen den Kindern und Jugendlichen und Entscheidungen, die jetzt getroffen werden, betreffen das Leben junger Menschen in hohem Maße. Da ist es nur konsequent, wenn sie von Anfang an in Entscheidungen eingebunden werden und ihre Stimmen gehört werden. 

Für Felix Felbel und Jürgen Rosenberger von der Grünen Liste Plankstadt (GLP) ist die Sache klar: „Der Austausch mit Ihnen ist wichtig und ihre Themen gehen uns alle an“, so Rosenberger und Felbel. „Ich freue mich sehr auf den sehr wichtigen Austausch mit Ihnen“, sagt Dr. Andre Baumann, der Landtagsabgeordnete der Grünen, der ebenfalls der Einladung gefolgt ist. Jasmin Schwarz, Moritz Neumann, Vanessa Stahl und Pascal Preuß vom Jugendbeirat Plankstadt hatten zum Austausch mit den Politikern eingeladen. Als Unterstützungsperson war Delia Leibel von der Mobilen Jugendarbeit Plankstadt mit dabei.

Vanessa Stahl bat Andre Baumann, von seiner Arbeit und seinen Themen zu berichten. „Mein zentrales Ziel ist es, die Anliegen meines Wahlkreises in Stuttgart zu verstärken und Stimme für die Region zu sein“, erklärte der Abgeordnete des Wahlkreises Schwetzingen, der auch Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft ist. So hatte sich Baumann erfolgreich für die Förderung der Sanierung des Lehrschwimmbeckens und den Neubau der Mehrzweckhalle in Plankstadt eingesetzt. Aber es gäbe noch eine ganze Reihe anderer wichtiger Themen im Wahlkreis, die momentan wichtig seien: Beispielsweise die Auswirkungen der Klinikreform auf das GRN-Krankenhaus in Schwetzingen, die Realisierung einer sicheren Wasserstoffversorgung für unseren Industriestandort durch die Süddeutsche Erdgasleitung oder die Versorgung mit nachhaltigem Strom durch den Ausbau der Stromleitungen. Ein weiteres großes Projekt sei der Bau der Gütertrasse Mannheim-Karlsruhe. „Ich bin für eine Tunnellösung, damit unsere Landschaft nicht zerschnitten wird und ich freue mich, dass alle anderen Abgeordneten und die Bürgermeister hier zusammenhalten“, so Baumann.

Lebhaft entwickelte sich die Diskussion um das Thema Wärmewende: „Wenn wir das Kohlekraftwerk in Mannheim bis zum Jahr 2030 abschalten, benötigen wir Alternativen für 160.000 Haushalte“, erklärt Baumann. Einer dieser Alternativen sei die Tiefengeothermie, aber eben nicht nur. Pascal Preuß erklärt, dass für preiswerte, bezahlbare und sichere Energie der richtige Mix entscheidend sei, zum Beispiel auch durch den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen. „PV-Anlagen können auch im Ort, zum Beispiel über Parkplätzen entstehen, damit keine neunen Flächen bebaut werden müssen“, so Preuß aber auch andere Flächen, wie zum Beispiel ehemalige Mülldeponien, seien für PV-Anlagen gut geeignet. „Das geht Hand in Hand mit dem Naturschutz, wenn man es clever macht“, so Baumann.

Einig war man sich darin, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien schnell erfolgen müsse, ebenso, wie andere Investitionen nicht auf die lange Bank geschoben werden dürften. Deswegen sehen die Jugendlichen die Schuldenbremse kritisch: „Investitionen in die Zukunft sollten jetzt getätigt werden, bevor sie noch teurer werden oder es zu spät ist“, meinte Vanessa Stahl. „Warum sollte man sich zurückhalten, wenn die junge Generation es in Zukunft brauchen wird?“, ergänzte Jasmin Schwarz. 

Mobilität ist bei den Jugendlichen ein großes Thema

Neben die großen Themen ging es auch um die kleineren aber nicht minder wichtigen Projekte vor Ort. Ein Dauerbrenner der Jugendlichen ist dabei der Fahrradweg zwischen Plankstadt und Eppelheim. „Wir benötigen dringend eine Beleuchtung des Fahrradwegs“, erklärt Jasmin Schwarz, der für viele Schülerinnen und Schüler der tägliche Schulweg sei. „Gerade im Winter ist es morgens auf der Hinfahrt dunkel und nachmittags bei der Rückfahrt auch“, so Vanessa Stahl. Felix Felbel und Jürgen Rosenberger versprachen, das Thema mit in die nächste Besprechung mit den Eppelheimer Grünen zu nehmen, um gemeinsam eine Umsetzungsmöglichkeit zu finden. 

Aber auch die Bus- und Bahnverbindungen stehen bei den Jugendlichen in der Kritik: „Theoretisch braucht man von Plankstadt zum Heidelberger Bismarckplatz 28 Minuten“, sagt Felix Felbel. Dass es aber in der Praxis ganz anders aussieht, wissen alle Anwesenden aus eigener Erfahrung: Denn die Busse fallen häufig aus oder verspäten sich. Darum könnten sich viele Jugendliche eine Straßenbahn als mögliche Alternative vorstellen. Oder vielleicht wenigstens eine regelmäßige und direkte S-Bahn-Verbindung von Schwetzingen nach Heidelberg, für die sich Andre Baumann gerade auf allen Ebenen einsetzt.

Jugendbeteiligung ist wichtig 

Wie wichtig Jugendarbeit ist, weiß auch Delia Leibel von der mobilen Jugendarbeit Brühl, die den Jugendbeirat unterstützt. „Es ist schwierig, junge Menschen für Beteiligungsformate zu finden“, so Leibel. Viele Jugendliche wissen wenig über ihre Beteiligungsmöglichkeiten oder trauen sich nicht, sich einzubringen. Andre Baumann, Felix Felbel und Jürgen Roseberger ermutigten die Mitglieder des Jugendbeirats, aktiv zu sein. „Mischt euch ein!“, forderten sie und boten an, jederzeit ein offenes Ohr für die Anliegen der jungen Menschen zu haben. Und zum Schluss wurde auch schon das nächste Treffen geplant. Eine Exkursion mit allen Jugendbeiräten der Region in den Landtag, um selbst mir Landespolitikerinnen und Politikern ins Gespräch zu kommen und sich selbst untereinander besser zu vernetzen.

Text und Foto: Patrick Alberti

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