Am Montagabend begrüßte Bernd Schmid-Auffarth, Vorstand der Grünen Liste Plankstadt (GLP) einige Gäste im Gasthaus Engel zum Thema “Baudenkmäler und kleine Plankstädter Geschichte(n). Die GLP habe in der Vergangenheit einige historische Gebäude, ihre Geschichte und Geschichtchen betrachtet und auf ihre Bedeutung hingewiesen, wie beim Wasserturm oder dem heutigen Heimatmuseum in der Schwetzinger Str. 17. Andere Baudenkmäler seien der Abrissbirne zum Opfer gefallen, so das Forsthaus, das Trunk’sche Haus, das Gasthaus zum Goldenen Pflug sowie der ehem. Helmling Hof, der noch 1969 saniert und dann 1973 abgerissen wurde.

An diesem Abend berichtete Gemeinderat Ulf-Udo Hohl über die Mack’sche Schmiede, einem der letzten verbliebenen Baudenkmale in der Ortsmitte von Plankstadt.
Er stützte seine folgenden Ausführungen im Wesentlichen auf die Erkenntnisse des verstorbenen Heimatforschers Eugen Pfaff.

Schmieden waren noch im 18 Jahrhundert keine privaten Handwerksbetriebe, sondern grundherrschaftliche oder kommunale Einrichtungen. Die Kommunen betrieben die Schmieden zum Beschlagen der Pferde und zur Herstellung von bäuerlichen Geräten, der Adel oder die Klöster auch zur Herstellung von Waffen.

In Plankstadt war die “gemeine schmitt” im Erdgeschoss des alten Rathauses untergebracht, das auf dem Platz vor der heutigen evangelischen Kirche stand. 
1897 wurde das neue Rathaus bezogen und die evangelische Kirchengemeinde erwarb den Platz vor der Kirche.
Ursprünglich wurde die Schmiede im Gemeindebesitz mitsamt den gemeindeeigenen Gerätschaften, “gemeiner Ambooß sammt Bloßbalck”, verpachtet. 
1738 wurde Georg Adam Mack aus Schriesheim Dorfschmied, der erste seiner Familie, die bis 1966 das Schmiedehandwerk in Plankstadt ausübte. 
1776, berichtet die Chronik, ging der Blasebalg der Gemeinde zu Bruch und Schmied Mack kaufte einen Neuen. Der Feststellung des verstorbenen Heimatforschers Eugen Pfaff ist beizupflichten, der in diesem Vorgang den Beginn der Privatisierung der Schmiede sah.
Das Schmiedehandwerk war in der aufstrebenden landwirtschaftlichen Gemeinde Plankstadt ein einträgliches Geschäft. Im Jahr 1778 verpachtete die Gemeinde die Dorfschmiede an Georg Adam Münkel, der das in ihn gesetzte Vertrauen jedoch nicht rechtfertigte. 1785 verschwand er bei Nacht und Nebel nach Ungarn.

Die Familie Mack akzeptierte diesen Pächterwechsel offenbar nicht. Johann Georg Mack der Sohn des Georg Adam Mack und ebenfalls gelernter Schmiedemeister erhielt mit Datum vom 11. Juli 1778 von der “Kurfürstlich Pfältzischen Hofkammer” als “Bürger und Schmittmeister zu Planckstatt” das Feuerrecht für eine “schmitt Eeß” bewilligt. Dieses Recht war an die “in der Gaß gelegene Behausung” das heutige Haus Schwetzinger Str. 23 gebunden.
Diese Verleihungsurkunde machte Mack zum selbstständigen Handwerker und bedeutete gleichzeitig das Ende der gemeindeeigenen Dorfschmiede. Mack zahlte “ein für allemahl” sieben Gulden 30 Kronen an die Hofkammer und “drey Gulden zu herrschaftlichen Tax an Unsere Receptur Heidelberg”. Das Ganze musste “gleich baar” bezahlt werden. 
Die Schmiedetradition der Familie Mack wurde bis zum 20. Juni 1966 aufrechterhalten als die Schmiedewerkstätte durch Friedrich Mack abgemeldet wurde.

In der anschließenden Diskussion stellten die Besucher fest, dass es nötig sei, die noch vorhandenen Baudenkmäler in Plankstadt zu erhalten. Allgemein bedauert wurde der Zustand des ehem. “Adlers”, dessen Verwahrlosung auf die angrenzenden Gebäude ausstrahlt. Der “Adler” mit Gasthaus und dem angrenzenden, großen Saal stand noch bis vor 20 Jahren im Zentrum des gesellschaftlichen und sozialen Lebens von Plankstadt. 

Pressebericht der GLP vom 1.08.2011

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