Teil 1

Der Gemeindehaushalt hat in den letzten Jahren mit einem kleinen Überschuss abgeschlossen. Dieses gute Ergebnis ist aber hauptsächlich dem Verkauf der noch im Gemeindeeigentum stehenden Grundstücke zu verdanken; so machen die Grundstückserlöse einen Anteil von 10-20% an den gesamten Einnahmen der Gemeinde aus. Wie bei anderen Gemeinden auch, wurde die Entscheidung für neue Baugebiete durch die Aussicht auf hohe Verkaufserlöse motiviert. Doch diese Haushaltspolitik ist langfristig ein doppelter Irrweg: Zwar fließt kurzfristig viel Geld in die Kasse, langfristig entstehen aber weit höhere Kosten, die auch dann noch zu bezahlen sind, wenn das eingenommene Geld längst verbraucht ist, z.B. für zusätzlich zu unterhaltende Infrastruktureinrichtungen. Zum andern kann ein Grundstück nur einmal verkauft werden – das ist wenig nachhaltig.

Die GLP fordert, dass die Gemeinde dem Demografiewandel sowie der drohenden finanziellen Schieflage Plankstadts aktiv begegnet. Unsere Vorstellungen sind:

  1. auf langfristig unrentable Erschließung weiterer Neubaugebiete und die Grundstücksverkäufe zu verzichten,
  2. zusätzlich zu den Maßnahmen im derzeitigem Sanierungsgebiet „Ortsmitte II“ auch den Erwerb und/oder Umbau von Gebäuden in der Ortsmitte und den angrenzenden Gebieten für junge Familien mit Kindern zu unterstützten (immer noch stehen in Plankstadt jede Menge sanierungsbedürftige Gebäude, die durch Sanierung oder alternativ Abbruch und Neubau wieder genutzt werden könnten),
  3. die ganzheitliche und hochwertige Sanierung der Straßen, Plätze, Treffpunkte, Gastronomie etc. nun endlich anzugehen und nicht weiter auf die lange Bank zu schieben.

Mit diesem Sozialpakt will die GLP erreichen, dass die Kommune in ihrer Mitte in vielerlei Hinsicht wieder attraktiv für die Bevölkerung sein soll.

Teil 2

Die Investition in den Plankstädter Sozialpakt führt zur Ansiedlung junger Familien mit Kindern in der Ortsmitte. Diese Ansiedlung löst keine bzw. nur geringe Folgekosten aus und ist zuletzt für den Gemeindehaushalt am günstigsten. Dies wirkt auch der “Vergreisung” entgegen. Und wie die Erfahrung zeigt, haben Gemeinden mit Leben in der sanierten Ortsmitte regen Zulauf.

Beschreitet die Gemeinde jedoch wie bisher den Irrweg der Grundstücksverkäufe, führt dies langfristig zu hohen Flächenverbrauch für neue Wohngebiete und zu einem großen ökonomischen Problem. Denn je mehr Baugebiete ausgewiesen werden, desto mehr bleibt später in der Ortsmitte ungenutzt und muss dennoch weiter bezahlt werden. Umgekehrt nehmen die entsprechenden Einnahmen stetig weiter ab. Die rückläufige Dichte (weniger Personen pro Haushalt) führt also zwangsläufig zu höheren pro-Kopf-Kosten.

So zeigt das demografische Profil Plankstadts bis 2030 deutlich, dass der demografische Wandel auch hier unaufhaltsam voranschreitet: Von den gegenwärtig 10.100 Einwohnern werden in Jahr 2030 (das sind nur noch etwas mehr als 15 Jahre!) nicht mehr wie heute 35%, sondern dann über 50% älter als 65 Jahre sein. Die Krux hierbei: die jungen Leute werden sich überwiegend auf die derzeitigen Neubaugebiete konzentrieren, während sich die älteren Einwohner im Ortskern bzw. im Bestand tummeln. Mit anderen Worten: Plankstadt wird in der Mitte zur Geisterstadt, von den Einwohnern gemieden und auf lange Sicht der Verlierer sein; Schwetzingen, Oftersheim und Eppelheim die Gewinner.

Beim sparsamen Umgang mit Flächen hingegen, wird der Haushalt von Plankstadt langfristig am wenigsten belastet. Investitionen in den Sozialpakt und ein zukunftsgerichtetes Stadtentwicklungskonzept führen zur Ansiedlung junger Familien in der Ortsmitte und dem Bestand. Mit anderen Worten zu Leben in der Mitte!

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