Dr. Uta Erichsen und Andre Baumann mit dem “Alternativen Umweltpreis Plankstadt” ausgezeichnet

Die Regenschauer am frühen Morgen und der mit schweren grauen Wolken verhangene Himmel verhieß nichts Gutes als die ersten Helfer an der Gänsweid eintrafen. Allmählich wurden die Regenpausen länger und die Sonne blinzelte durch die Wolken. Spätestens dann gewann, befördert durch die angenehmen Temperaturen, eine positive Grundstimmung die Oberhand.
Als am späten Mittag die technischen und kulinarischen Voraussetzungen für das Fest vollendet waren, brach sich die Sonne ihre Bahn und verhalf dadurch einem unvergeßlichen Fest zu dem entsprechenden Wetter.
Schautafeln um die Grillhütte zeigten die Planungen des Regenrückhaltebeckens Nach dessen Bau wurde die gewachsene Gänsweid mit Senke und Böschungen unter einer Deckelung mit Grasschicht verschwinden. 
Die “Kondolenzliste” gegen den Bau des Beckens wurde von manchem Besucher gezielt aufgesucht und soll die Basis für eine Unterschriftensammlung abgeben.
Andere Plakatständer informierten über die geplante Trasse der vierspurigen B 535, der das Top-Biotop der Gemeinde, “das Zeitzeloch”, zum Opfer fallen würde oder stellten die Preisträger des “Alternativen Umweltpreises” vor.

Am Nachmittag füllten sich Tische und Bänke und es herrschte grosser Andrang als die “Oldtime Jazz Connection” loslegte. Die Band spielte ohne elektronische Unterstützung einen unverfälschten New Orleans Sound, der noch durch die rauchige Stimme von Bandleader Gerhard Molitor unterstrichen wurde.
Als die Band eine Pause einlegte begrüsste Gemeinderat Ulf-Udo Hohl namens der GLP die Gäste und ganz besonders das Ehepaar Gisela und Günter Bollenbach, die der GLP den Auftritt der Jazzband zum Geschenk gemacht hatten, um dann die Verleihung des “Alternativen Umweltpreises Plankstadt” vorzunehmen.

Zuerst stellte Hohl den Widmungszweck des Preises vor, “der die Arbeit von Einzelnen oder Gruppen würdigen” soll, “die sich um den Umwelt-, Natur- und Menschenschutz” verdient gemacht haben.
Die GLP habe sich seit ihrer Gründung vor 15 Jahren mit diesen Problemen befaßt und ziehe aus ihrem aktiven politischen Handeln die Kompetenz, einen solchen Preis zu verleihen. Wie notwendig ein “Alternativer Umweltpreis” sei, zeige die Gemeinderatsmehrheit für 5 Mio DM in der Gänsweid ein Rgenrückhaltebecken zu errichten.

Die Preisträgerin Frau Dr. Uta Erichsen sei eine Persönlichkeit, die in selbst auferlegter Zurückhaltung ihre Arbeit tue. Heute müsse er sie aber sozusagen “ans Licht der Öffentlichkeit zerren”. Sie habe nicht nur eine auch photographisch einzigartige Kartierung des “Zeitzelochs” angefertigt, sondern das Biotop auch in ihre Obhut genommen, indem sie auf den Gelände jährliche Reinigungsaktionen durchführe. Hinzu komme ihr Einsatz gegen das Wahnsinnsprojekt B 535 und für eine Radbrücke über die Ostumfahrung.
Den zweiten Preisträger Andre Baumann bezeichnte Hohl als einen regional bekannten Kämpfer für die Belange des Naturschutzes, der sich beim Aufhängen von Nistkästen genauso engagiere, wie bei der Grasmahdt im “Zeitzeloch” oder als Gutachter gegen den Bau der B 535 oder Ostumfahrung. Andre Baumann habe mit großem Sachverstand versucht in das mächtige politische und juristische Räderwerk der Straßenlobby einzugreifen.
Beiden Preisträgern bescheinigte Hohl großen Einsatz und Zivilcourage und überreichte die Urkunden und ein Geldpräsent.
Die Preisträger wurden mit großem Beifall bedacht.

Dann wurde das Feld wieder der “Oldtime Jazz Connection” überlassen, die bis in den Abend hinein mit fetzigem “New Orleans Style” die Besucher begeisterte und erst nach einigen Zugaben verstummen durfte.
In geselliger Runde erlebten dann die privaten oder auch politischen Unterhaltungen ihre Höhepunkte bis sie allmählich zu nächtlicher Stunde ihren Ausklang fanden.

uhl

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