Blick auf die Schwetzinger Wiesen, Foto: NABU

 

Bei einem Donnerstagtreffen der Grünen Liste Plankstadt (GLP) berichtete Frau Dr. Uta Erichsen vom NABU (Naturschutzbund) über die Überschwemmungsgebiete zwischen Schwetzingen und Brühl, die sogenannten „Schwetzinger Wiesen“. Ein Thema, aus dem durchaus Parallelen zu Plankstädter Feld- und „Biotopgebieten“ gezogen werden können.

„In den guten alten Zeiten haben die Schwetzinger noch gewusst, dass Hochwasser auch sein Gutes hat“ so die Referentin. Großflächige Überschwemmungsgebiete wie z.B. zwischen Brühl und Schwetzingen wurden im Sommer als Wiese für die Heuernte genutzt. In regenreichen Jahreszeiten haben die Senken das Hochwasser aufgenommen und die höherliegende Bebauung und die Äcker waren geschützt. Das Hochwasser konnte langsam ablaufen, so dass sich Feuchtgebiete entwickelt haben. Die guten Spargeläcker lagen außerhalb dieser Überschwemmungsgebiete.

Durch den großen Flächenverbrauch neuer Verkehrswege (z.B. B535) und die z. Zt. geplante Bahntrasse für den Güterverkehr (Nord-Süd Magistrale von Rotterdam nach Genua) sowie für neue Wohnbebauung kommt es immer mehr zu Interessenkonflikten zwischen Hochwasserschutz, Naturschutz und Landwirtschaft.

Nun versuchen die Landwirte in die Rheinauen auszuweichen, Moore und Wiesen trocken zu legen, in Äcker umzuwandeln und zusätzliche Deiche anzulegen. Dies ist jedoch heutzutage keine adäquate Lösung mehr.

Die Schwetzinger Wiesen sollten als Wiesen mit noch großer Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren auch für Spaziergänger und Erholungssuchende Bürger erhalten bleiben. Dort finden allerlei Insekten wie Libellen, Schmetterlinge und Bienen aber auch quakende Frösche noch einen natürlichen Lebensraum. Im Gebüsch haben Vögel wie Amseln und Nachtigallen ihren Unterschlupf und ihre Nistplätze.

Der „berühmte Kuchen“, der für alle gerecht verteilt werden sollte, ist endlich. Wir alle – Bürger, Landwirte, Naturschützer und die zuständigen Verwaltungen müssen versuchen, eine einvernehmliche Lösung für die bedrohte Natur (dazu gehören auch die Menschen) zu finden.

Während in Schwetzingen die natürlichen Wiesen bedroht sind, wird in Plankstadt mühsam versucht wieder Blühstreifen als Bienenweiden, Nistmöglichkeiten für Vögel in Hecken und Insektenhotels anzulegen, erinnerte Sascha Munz an den Haushaltsantrag der GLP.

Sascha Munz

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