Grüner Landtagskandidat besucht Plankstadt
Bürgermeister Drescher, Sigrid Schüller, Thomas Burger und der Grüne Landtagskandidat Dr. Andre Baumann (v.l.n.r.) suchten immer schattige Plätze bei ihren Stopps wie hier am ehemaligen Bahndamm.
-
Was bewegt Gemeinden in seinem Wahlkreis und was kann die Landespolitik für sie tun? Dieser Frage wollte der Grüne Landtagskandidat Dr. Andre Baumann beim Gespräch mit Bürgermeister Nils Drescher vor Ort nachgehen. Bei einer Fahrradtour durch Plankstadt wurden die beiden begleitet von Thomas Burger, dem GLP-Fraktionssprecher im Gemeinderat und Sigrid Schüller, der Grünen Kreissprecherin.
Gleich beim ersten Halt bei der Kindertagespflege „Spatzenarena“ in dem ehemaligen Eintracht-Clubhaus wurde über die Auswirkungen der Corona-Maßnahmen auf die Einrichtung gesprochen. Baumann, Bevollmächtigter des Landes Baden-Württemberg, der in Berlin und Stuttgart tätig ist, nahm diese Anregung gerne mit.
Einer der nächsten Stopps war in der Nähe des Einkaufsmarkes im Süden der Gemeinde. Hier entlang soll die geplante Radschnellverbindung von Schwetzingen nach Heidelberg führen. „Parallel zur alten Bahnlinie entlang der vielleicht längsten Feldhecke das Rhein-Neckar-Kreises, für deren Erhalt ich mich schon seit 1995 einsetze“, so Baumann, soll ein ca. 8 km langer Radschnellweg gebaut werden. Die Teilnehmer waren sich einig, dass eine solche schnelle Radverbindung ohne Umwege und Verschwenkungen gerne von den Radfahrenden angenommen werden wird.
Viele weitere Themen wurden angesprochen und verschiedene Plätze in Plankstadt besucht. Die Bandbreite reichte von seniorengerechten, barrierefreien Wohnungen, ökologischem Bauen, PV-Anlagen auf Dächern und Fassadenbegrünung, Kinderbetreuung und Ganztagsschule, Digitalisierung und Ausbau des Glasfasernetzes bis zum ÖPNV.
Trotz des heißen Sommertages gab es einen regen Austausch unter den Teilnehmern über weitere Pläne der Gemeinde und Förderprogramme seitens des Landes. Baumann versprach, sich für die Belange Plankstadts einzusetzen und immer ein offenes Ohr zu haben.
- Details
GLP erkundet Fahrradstrecke nach Eppelheim
Foto: Bernd Schmid-Auffarth
Eingeladen hatte Dr. Andre Baumann, der bei der politischen Radtour sich als Grüner Kandidat des Wahlkreises für die Landtagswahl vorstellte. Eingeladen waren die grünen Mitglieder, um die Teilnehmerzahl wegen Corona zu begrenzen. Von der GLP nahmen als Mitglieder des Gemeinderats Thomas Burger und Uli Auffarth teil. Treffpunkt war der Radweg auf dem „Tunneldeckel“ der B535. Dort, wo heute die B 535 überdeckelt ist, gab es einst das wertvollste Biotop auf Plankstadter Gemarkung das Zeitze-Loch. Dieses war eine aufgelassene Kiesgrube mit Schilfröhrichten und naturnahen Ahornwäldchen auf dem Grund der Kiesgrube, der alte Bahndamm beherbergte Magerwiesen. Am Eingang des Biotops beim früheren Spielplatz feierte die GLP zusammen mit NABU, BUND und der Bürgervereinigung B37z über viele Jahre das so genannte Zeitze-Loch-Fest. Bei diesen Festen wurde über den Bau der Bundesstrasse und über die damit verbundenen verkehrspolitischen und ökologischen Schäden informiert.
Andre Baumann erinnerte an den Flächenverbrauch von rund 72 ha für die B535 und nochmal 20 ha für die Ostumfahrung. „Durch die beiden Straßen und begleitendeGewerbe- und Wohngebiete wurden beste landwirtschaftliche Produktionsflächen, Naherholungsgebiete und wertvolle Natur unwiederbringlich zerstört“, sagte Baumann,“dadurch entstand ein enormer Druck auf die Schwetzinger Wiesen, diese als landwirtschaftliche Flächen zu nutzen“.
Weiter ging die Radtour entlang des ehemaligen Bahndamms Richtung Eppelheim. Baumann erklärte die Entstehung der viele Kilometer langen Feldhecke beginnend an der Ringstraße in Plankstadt über Eppelheim nach Heidelberg-Pfaffengrund. „Die Hecke wurde längs der Bahnstrecke Heidelberg nach Speyer bis vor die Tore Schwetzingen angelegt, damit der Funkenflug der Dampfeisenbahn nicht die Getreidefelder in Brand steckte. Heute ist die Feldhecke als Biotop besonders geschützt und ein erhaltenswertes Kulturdenkmal.“ Baumann erinnerte, dass er als NABU-Gruppenvorsitzender durch Glück und Verhandlungsgeschick ein großes Teilstück der geschützten Feldhecke an der Ostumfahrung Plankstadt, vor der Zerstörung retten konnte.
Ein weiterer Gesprächspunkt war der Radschnellweg von Heidelberg nach Schwetzingen, der ja an der alten Bahnstrecke entlang geführt werden soll. Dieser Radweg darf keine Beeinträchtigung der Biotope auf dem alten Bahndamm mit sich bringen, forderte Gemeinderat Thomas Burger. Der Radschnellweg könnte auch zur Wiederherstellung der alten Kurpfalzachse (Königstuhl – Schwetzinger Schloss) führen. Daran erinnerte Gemeinderätin Uli Auffarth. Die Überbrückung der B535 auf dieser Achse käme sowohl der historischen Bedeutung als auch dem optimalen Radwegverlauf entgegen.
An der Eppelheimer Grillhütte kamen noch die Radler aus Eppelheim dazu, dabei die GR Christa Balling Gündling und Marc Böhmann.
- Details