Hintergrundinformationen zur Veranstaltungsreihe

Veranstaltungsreihe

Ziele der Veranstaltungsreihe sind

  • Regionale und lokale Geschichte zu entdecken
  • Gegen das Vergessen und Verdrängen eine aktive Erinnerungsarbeit setzen, die an Veränderung interessiert ist

Die Veranstaltungen sollen dazu einladen, sich mit verschiedenen Themen geschichtlicher Freiheitsbestrebungen, der Unterdrückung und des Widerstands zu befassen: mit der 1848/49er Revolution in Baden im Raum unterer Neckar, in Schwetzingen und Umgebung, der Beteiligung von Frauen an dieser Revolution, mit den Gewerkschaftsgründungen im Bereich Schwetzingen ab März 1945, der Zwangsarbeit zur Nazizeit und den "Entschädigungen" für Zwangsarbeiter sowie dem Widerstand der "kleinen" Leute gegen das NS-Regime.

Die Veranstaltungsreihe wird von unterschiedlichen Organisationen getragen, die sich auf ihre Weise dem Ziel der "Aufklärung" und einem demokratischen Zugriff auf Geschichte verpflichtet fühlen. Nach ihrem Verständnis gibt es keine Neutralität der Geschichte. In allen historischen Prozessen gibt es Sieger, Opfer und Besiegte.

Die blutige Unterdrückung der Revolution in Baden 1848/49 mit der anschließenden Massenauswanderung ins gelobte Land Amerika oder die auf Rassenwahn gegründete "Volksgemeinschaft" des Dritten Reiches mit der Versklavung und Ausbeutung anderer Völker legen dafür Zeugnis ab.

Auch in unserer Region, in Schwetzingen und Umgebung, haben gerade diese Perioden ihre deutlichen Spuren hinterlassen. Die Veranstalterversuchen das öffentliche Interesse auf das Widerstandvermögen der Menschen in unserer Region und ihre Fähigkeit sich zu verändern zu lenken. Es wird gezeigt werden, wie sich im Streben nach demokratischen Freiheiten die Politische und soziale Gesellschaft herausbildet.

 

Veranstalter:

AFS

Arbeitskreis Freundliches Schwetzingen - Verein für regionale Zeitgeschichte e.V.

HBV

Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen Mannheim, Heidelberg und Umgebung

SPD

Sozialdemokratische Partei Deutschlands: OV Plankstadt, OV Schwetzingen, OV Oftersheim

DGB

Deutscher Gewerkschaftsbund: Ortskartell Schwetzingen-Hockenheim

GAL

Grün-Alternative Liste Schwetzingen

GLP

Grüne Liste Plankstadt

GEW

Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft: OV Schwetzingen, KV Rhein-Neckar - Heidelberg

Grüne

Bündnis 90 / Die Grünen: Kreisverband Hardt

AsF

Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen Rhein-Neckar

 

 

"Vom Müll befreit sind Wiesen, Busch und Hecken..."

so läßt sich frei nach Goethe das Ergebnis einer mehr als zweistündigen "Müllrazzia" im Zeitzeloch in schöne Worte fassen.

Initiiert wurde der Arbeitseinsatz vom Aktionsbündnis gegen die B 535. Frau Dr.Uta Erichsen, die ehrenamtlich ein waches Auge auf das Zeitzeloch geworfen hat, zeigte sich erfreut, daß sich eine große Anzahl von freiwilligen Helfern eingefunden hatte. Besonders auffallend war, daß es sich auch Jugendliche nicht nehmen ließen kräftig anzupacken.

Die noch spärliche Vegetation erlaubte es dieses Mal, sämtliche Winkel und Mulden des Zeitzeloches zu durchstreifen. Alle Befürchtungen über Müllablagerungen wurden dabei weit übertroffen: Auto- und Fahrradteile, Reifen, Fernsehgeräte, Leerrohre in großen Mengen, Styropor, Schuhe, Kleider, Plastikeimer, Flaschen und Glasscherben fanden sich besonders im mittleren und nördlichen Teil des Biotops. Das Unterholz der Hecken und Bäume war dort mit Unrat und Wegwerfmüll so übersät, daß nicht alles entfernt werden konnte.
Der südliche Teil, der immer mal wieder von einzelnen Aktivisten gereinigt wird, dient frustrierten Prospektverteilern als Lagerstätte für komplette Bündel von Werbematerial.
Der Mißbrauch eines gesetzlich geschützten Biotops als Müllkippe ist ein Armutszeugnis des öffentlichen Naturschutzes. Die Vermutung wurde geäußert, daß das Kompetenzgerangel, ob das Landratsamt oder die Gemeinde für den Schutz des
Zeitzeloches zuständig seien, nur vorgeschoben werde. Insgeheim hätten die Behörden das Zeitzeloch bereits längst abgeschrieben und duldeten deshalb den Mißbrauch.

Über dieses bittere Gefühl konnte auch der Container, den die Gemeinde Plankstadt dankenswerter Weise nebst Schubkarren zur Verfügung gestellt hatte, nur bedingt hinweghelfen.
Dennoch stellte sich, nachdem der Container randvoll gefüllt war, eine große Zufriedenheit ein, die noch durch das Wissen gesteigert wurde, daß auch 1999 für das vierspurige Wahnsinnsprojekt B535 keine finnziellen Mittel zur Verfügung stehen.

Ulf- Udo Hohl